Vereinsziel
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Entsprechend der Satzung, in der Fassung vom 09. April 2010, ist der Zweck
des Vereins der “Freunde der Freiburger Straßenbahn e.V.” die Heimatpflege,
Heimatkunde und Heimatkultur.
Der Satzungszweck wird verwirklicht durch Renovierung, Pflege und
Präsentation historischer badischer, insbesondere Freiburger Straßenbahn-
wagen und die Sammlung historischer Gegenstände und Materialien über das
heimische Verkehrswesen.
Die Entwicklung unserer Stadt ist maßgeblich von ihren Verkehrswegen
beeinflusst. Die Mobilität der Menschen wurde möglich durch den Bau der
Eisenbahnlinien, lange bevor das Auto zur Verfügung stand. Auch das Fahr-
rad war noch nicht verbreitet, als freier Handel und aufstrebende Industrie im
19. Jahrhundert zahlreiche Arbeitsplätze schufen. Da nur wenige Menschen
eine Kutsche zur Verfügung hatten, war die Einrichtung von
Straßenbahnlinien eine neue Möglichkeit für jeden schnell und billig viele
Ziele in der Stadt und im Umland erreichen zu können. Freiburg wurde mit
besonders schönen Straßenbahnen ausgerüstet worden, die im Jahre 1901
von der Firma Siemens erbaut wurden. Um dem Bürger die neue Technik
vertraut zu machen, gab man sich bei dem Erscheinungsbild sowie bei der
Inneneinrichtung der Straßenbahnen besonders viel Mühe, sie im gewohnten
Wohnraumerscheinungsbild, also in Holz, erscheinen zu lassen.
Holz ist außerordentlich langlebig, bedarf jedoch auch entsprechender Pflege.
Die Spuren zweier Weltkriege und ein Wechsel in den Bauformen weg vom
Holz hin zum Metallbau ließen nach dem 2. Weltkrieg unsere Straßenbahnen
alt aussehen. Die Fahrzeuge mit Holzaufbauten mussten sogar aufgrund
gesetzlicher Bestimmungen verschwinden, so sehr glaubte man, es nun
besser machen zu können.
Und doch, einige wenige alte Straßenbahnen konnten sich dank privater
Initiative über diese Zeiten retten. In Freiburg war es bereits 1961 Herr
Thomas Hettinger, der mit dem Ankauf des Wagens Nr. 2 erkannte, dass die
Straßenbahn zum Stadtbild gehört, wie die Gebäude oder das Grün und dass
ihnen somit ein stadtgeschichtlicher und stadtbildprägender Stellenwert
zukommt.
Immer mehr Bürger erkennen, dass ein dem Menschen gemäßes
Verkehrsmittel leicht zu erreichen und umweltfreundlich sein muss. Weder
das Auto noch eine U-Bahn kann in einer sensiblen Umgebung, wie es nun
einmal unsere schöne Stadt ist, ohne Schaden für Stadtbild und Landschaft
als Lösung der Verkehrsprobleme akzeptiert werden. Deshalb ist die
Straßenbahn in ihrer modernen Form als Stadtbahn das angemessene Fort-
bewegungsmittel in Freiburg. Sie ist, neben dem Fahrrad, das zuverlässige,
leistungsfähige und menschenfreundliche Verkehrsmittel im Stadt-Bereich.
Sie garantiert größte Sicherheit, verschont den Menschen vor Abgasen und
Lärm, den Nebenprodukten des Verbrennungsmotors.
Als im Jahre 2001 die Freiburger Straßenbahn ihr hundertjähriges Bestehen
feierte, konnte man stolz auf die erbrachten Leistungen der Mitarbeiter, des
Betriebes und seiner Fahrzeuge zurückblicken. Das wurde durch eine
Präsentation des Straßenbahnwagenparks dargestellt, vom kleinen
Motorwagen 2 aus dem Jahr 1901 bis zum Combino des Jahres 2000.
Dies war gar nicht so einfach, da die Straßenbahnen der Baujahre 1909 und
1914 alle bis 1971 verschrottet oder an Interessenten verkauft wurden.
Doch dank langjähriger Bemühungen der Arbeitsgemeinschaft Freiburger
Stadtbild e.V. war es möglich, zu deren 25jährigem Jubiläum im Jahre 1992,
die zwei im Hannoverschen Straßenbahnmuseum stehenden Freiburger
Motorwagen Nr. 38 und Nr. 45 zurück zu erwerben. In Zusammenarbeit mit
der Freiburger Verkehrs AG und der ARGE Stadtbild wurde Nr.45 in den
Jahren 1995 bis 2001 betriebsbereit aufgearbeitet und steht für Sonderfahrten
zur Verfügung. Derzeit arbeiten wir an der Vervollständigung eines Zuges der
Jahre 1951 - 1953. Auch ein GT4-Gelenkwagen des Baujahres 1962 wird von
uns betreut. Vorbild sind Aktivitäten gleichgesinnter Interessenten in anderen
Städten, wie in Wuppertal, Bremen, Berlin oder Stuttgart. Endziel kann es
sein, wie der leider früh verstorbene Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
Freiburger Stadtbild, Walter Vetter, andachte, einen historischen Betriebshof
in den alten Hallen in der Urachstraße einzurichten.
Wir wollen erreichen, dass Stadt, Verkehrs-AG und Bürger sich des Wertes
ihrer historischen Straßenbahnfahrzeuge bewusst werden, die Arbeit früherer
Generationen nicht vergessen wird, damit Stadtgeschichte und
Technikgeschichte erlebbar werden, und im Sinne einer bewussten
Traditionspflege einen Bezug zu unserem heutigen Leben ermöglichen.
Dazu bitten wir Sie um Ihre Unterstützung durch Mitgliedschaft, Mitarbeit und
Spenden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Freunde der Freiburger Straßenbahn